Schutz vor 300-jährigem Hochwasser für 560 Hektar Industriegebiet bis zur Innenstadt
Der trimodale Hafen Linz ist Österreichs zweitgrößter öffentlicher Hafen und ein zentraler Knotenpunkt am Kernnetzkorridor Rhein-Donau. Jährlich werden hier bis zu fünf Millionen Tonnen Güter und Handelswaren umgeschlagen. Da es sich um einen Hafen handelt, ist es zudem eine Tatsache, dass die gesamte Struktur des Hafens und damit auch des angrenzenden Linzer Innenstadtteils einer möglichen Bedrohung durch Naturkatastrophen – insbesondere Überschwemmungen – ausgesetzt ist. Die letzten Hochwasserereignisse von 2002 und 2013 bestätigen die Ausgangslage. Solche Überschwemmungen können im Hafen ernsthafte Schäden an der Umschlags- und Logistikinfrastruktur verursachen und zu einer Unterbrechung aller Umschlagsaktivitäten über einen längeren Zeitraum führen.
Um das gesamte Gebiet nachhaltig abzusichern, wurde das Projekt "SAFE Port of Linz" als Teil der nationalen Strategie zum möglichst lückenlosen Hochwasserschutz an der Donau initiiert. Mit der Errichtung eines mobilen Hochwasserschutzes, der Abdichtung des bestehenden Trenndammes und einer Hafentoranlage im Hafen Linz können das Hafenviertel und der angrenzende Stadtteil bis zu einem 300-jährigen Hochwasser effizient vor Überflutungen geschützt werden.
Die Umsetzung des für die Klimaanpassung und die Standortsicherung gleichermaßen bedeutenden Großprojekts hat begonnen. Mit dem heutigen feierlichen Spatenstich für den Hochwasserschutz Handelshafen Linz wird ein erster Projektmeilenstein gesetzt.
Die geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen im Überblick
Die geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen umfassen den Einbau eines Hochwasserschutztors (Hafentoranlage) sowie die Errichtung einer Notlände (beides im Bereich der Einfahrt in den Linzer Handelshafen), die Ertüchtigung des bestehenden Hochwasserschutzdammes im Bereich Handelshafeneinfahrt bis Einfahrt Winterhafen sowie die Montage eines mobilen Hochwasserschutzes im Bereich des Schiffswerft-Areals im Winterhafen.
Ab Gesamtfertigstellung im Sommer 2025 schützen diese Maßnahmen den Linzer Handelshafen, die Betriebe der Firmen Plasser & Theurer und ÖSWAG sowie das rundum angrenzende Industriegebiet vor einem 300-jährigen Hochwasser.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Die tragische Katastrophe von 2013 hat sehr deutlich gemacht, welche Gefahren für Natur, Mensch und Wirtschaft durch Hochwasser einhergehen können. Jüngste Unwetter machen weiter deutlich: Die Klimakrise, ihre Auswirkungen und Folgen sind bereits voll und ganz bei uns in Österreich angekommen. Wir müssen vorsorgen – mit mutigen Entscheidungen für mehr Klimaschutz, für eine saubere und gute Umwelt und zum Schutz der Menschen. Extremwetterereignisse werden immer häufiger erwartet. Es braucht regionale Maßnahmen zur Klimawandelanpassung – für unseren Schutz und den unserer Lebensgrundlagen. Der Hochwasserschutz ist dabei zentral: Für die Region, die Funktionsfähigkeit der Wasserstraße Donau und die Betriebe in der Umgebung. Deshalb investiert der Bund auch gemeinsam mit den Ländern und Gemeinden in Projekte zum Schutz vor Ort und in der Region. Es freut mich sehr, dass wir heute gemeinsam einen weiteren Grundstein für einen sicheren Linzer Hafen legen können und bedanke mich bei allen am Projekt beteiligten Personen für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.“
Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer sagt: „Der Linzer Hafen ist für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich von entscheidender Bedeutung. Als trimodaler Knotenpunkt für den Austausch von Gütern ist er nicht nur ein wirtschaftliches Zentrum, sondern auch ein Tor zur Welt. Alleine deshalb ist ein dem aktuellen Stand der Technik entsprechender Hochwasserschutz enorm wichtig. Der Hochwasserschutz macht den Linzer Hafen buchstäblich zu einem sicheren Hafen, ist ein zentraler Baustein für die nachhaltige Sicherheit und Stabilität des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich.“
„Die vergangenen Hochwasserkatastrophen in Oberösterreich haben leider eindrucksvoll vor Augen geführt, dass die Natur unberechenbar sein kann und wir uns angesichts der Klimakrise auf immer heftigere Unwetterereignisse einstellen müssen. Damit steigt auch die Gefahr vor Überflutungen und Hochwasserereignissen. Mit dem Hochwasserschutz im Handelshafen reagieren wir auf diese Gefahr und schützen zentrale Industrieinfrastruktur für Oberösterreich“, freut sich der für Hochwasserschutz zuständige Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder.
Bürgermeister Klaus Luger: „Der Linzer Hafen entwickelte sich in den letzten Jahren ausgehend von seiner für die Region so wichtigen Rolle als Industriestandort und Logistikdrehscheibe zu einem einmaligen Treffpunkt für Wirtschaft, Freizeit und Öffentlichkeit. Mit der Errichtung des umfassenden Hochwasserschutzes wird die große Hafentransformation nun mit Fokus auf die vorausschauende Standortsicherung fortgesetzt. Der heutige Spatenstich legt den Grundstein für dieses Großprojekt, das auch für gelungene Zusammenarbeit und regionale Innovationskraft steht. In diesem Sinne wünsche ich allen Beteiligten eine erfolgreiche, unfallfreie Bauzeit im pulsierenden Linzer Hafenviertel.“
LINZ AG-Generaldirektor DI Erich Haider: „Die LINZ AG ist sich ihrer Verantwortung als kommunales Dienstleistungsunternehmen voll bewusst und blickt mit der Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahmen weit über die Konzerngrenzen hinaus. Immerhin wird das gesamte Industriegebiet rund um den Handelshafen bis zum angrenzenden Innenstadtviertel vor einem 300-jährigen Hochwasser geschützt. Diese zukunftsorientierte Investition ist ein starkes Bekenntnis zur Nachhaltigkeit, zum Logistikstandort Hafen Linz, zur Industriestadt Linz und zum Wirtschaftsbundesland Oberösterreich.“
Alle Details zum Projekt finden Sie in der Presseunterlage
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