Kreislaufwirtschaft beginnt im Kindesalter
Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle, Schulzentrum Kreuzschwestern und LINZ AG setzen auf Umweltbildung
Unter dem Motto: „Lässig sammeln statt uncool wegwerfen“ hat die EAK in Zusammenarbeit mit dem Bereich Abfall der LINZ AG im Schulzentrum der Kreuzschwestern in Linz drei Schulprojekt-Tage organisiert. Vom 20. bis 22. April 2022 fanden im Schulzentrum der Kreuzschwestern in Linz Projekttage zum Thema „Richtige Sammlung von Elektroaltgeräten und Altbatterien" statt. Diese Initiative wurde von der Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle Austria GmbH (EAK) in Kooperation mit der LINZ AG ins Leben gerufen. Rund 160 Schüler:innen aus sechs Klassen konnten sich drei Tage lang in Workshops sowie Exkursionen zu einem Altstoffsammelzentrum und dem Landesabfallverwertungsunternehmen in Wels über die korrekte Sammlung und Verwertung von Elektroaltgeräten (EAG) und Altbatterien/Akkus informieren. Abfallberater:innen der LINZ AG standen ihnen dabei als Workshop- und Exkursionsleiter:innen zur Verfügung. Die EAK stellte den von ihr entwickelten Elektroaltgeräte- und Altbatterien-Schulkoffer mit wertvollen Unterrichtsmaterialien zur Verfügung.
Umweltpädagogisches Bildungsprojekt
„Wir möchten mit diesem Umweltprojekt unsere Schüler:innen auf die Wichtigkeit des richtigen Sammelns von Altgeräten und Altbatterien aufmerksam machen“, sagte Mag. Stefan Schuhmann, Direktor für AHS und HLW des Schulvereins der Kreuzschwestern Linz bei der Abschlussveranstaltung der Schulprojekttage am 22. April 2022, zu der auch Dr. Roland Ferth vom Klimaschutzministerium, Frau Mag.a Eva Schobesberger, Stadträtin für Klima, Stadtgrün, Frauen und Bildung, sowie Dietmar Prammer, Stadtrat für Planung, Liegenschaften und Abfallwirtschaft geladen waren. „Unser umweltpolitisches Ziel ist es, die Abfall- und Kreislaufwirtschaft in den nächsten Jahren weiter voranzutreiben“, betonte der Vertreter des Klimaschutzministeriums, Roland Ferth. Er verwies auf die wichtige Rolle der Kinder als „Umweltbotschafter“, die ihr erworbenes Fachwissen über Ressourcenschonung und umweltfreundliches Verhalten an ihre Familien weitertragen.
„Umweltschutz und Ressourcenschonung sind für alle Oberösterreicher:innen wichtige Werte. Daher ist das Bewusstsein für Mülltrennung, im Speziellen für die korrekte Sammlung und Verwertung von Elektroaltgeräten und Altbatterien, schon im Schulalter von großer Wichtigkeit. Es ist erfreulich, wenn Kinder und Jugendliche so früh wie möglich nachhaltiges Verhalten nicht nur theoretisch lernen, sondern auch praktisch leben“, betonte Stadtrat Dietmar Prammer im Vorfeld und lobte das Engagement der Schule sowie der EAK und der LINZ AG und bekräftigte, dass in Linz umweltbewusstes Handeln wie Abfalltrennung, -vermeidung und Ressourcenschonung einen großen Stellenwert einnimmt. „Gerade in einer fortschrittlichen Stadt wie Linz, in der digitale Entwicklung ein wesentlicher Bestandteil ist, spielt aufgrund der zahlreich eingesetzten Elektrogeräte der Umweltschutzgedanke eine wichtige Rolle. Gerne unterstütze ich die Umsetzung dieses Projekts in weiteren Linzer Schulen, damit bereits bei Schülerinnen und Schülern ein umfangreiches Bewusstsein für den Umgang mit Problemstoffen und Elektrogeräten geschaffen wird“, lobt Stadträtin Eva Schobesberger bereits im Vorfeld des Projektes. DI Werner Sonnleitner, Geschäftsführer der LINZ SERVICE GmbH, bekräftigt die richtige die richtige Entsorgung von Elektrogeräten: „Jedes Elektrogerät enthält einerseits Wertstoffe, die recycelt werden, aber auch Schadstoffe, die im Restabfall großen Schaden für Mensch und Umwelt anrichten können. Umso wichtiger ist es, dass Elektroaltgeräte bei den vier Altstoffsammelzentren der Stadt Linz zur fach- und umweltgerechten Entsorgung und Verwertung abgegeben werden.“
Schulsammlung mit Rekordergebnis
Ein Highlight der Projekttage bildete der speziell für die Schule organisierte Sammeltag. Schüler:innen, aber auch Pädagog:innen und Eltern brachten am letzten Projekttag ihre alten Elektrokleingeräte und alten Batterien/Akkus mit, die vor der Schule abgegeben werden konnten und die in speziellen Sammelgebinden der LINZ AG abgeholt wurden.
Stolze 400 Kilogramm Kleinstgeräte (600 Stück) und 50 Kilogramm Batterien sind im Rahmen des Schulprojektes gesammelt worden. „Damit haben die Schüler:innen einen wichtigen Beitrag geleistet, dass jede Menge Rohstoffe nicht verloren sind, sondern wieder im Produktzyklus weiterverwendet werden können“, erklärte EAK-Geschäftsführerin Elisabeth Giehser. Sie überreichte einen 500 Euro Scheck für das Engagement der Schule und deren umweltbewussten Schüler:innen.
Learning by Doing – der Schulkoffer als anschauliches Unterrichtstool
Die Idee zu diesem Schulprojekt basiert auf der engagierten Arbeit der Abfallberater:innen, die seit vielen Jahren in ganz Österreich Workshops in Schulen durchführen. Seit 2014 setzen sie dafür auch den von der EAK in Zusammenarbeit mit Österreichs Abfallberater:innen entwickelten Elektroaltgeräte- und Altbatterien-Schulkoffer als umweltdidaktisches Instrument ein. „Mit diesem Schulkoffer werden Schüler:innen von 8 bis 18 Jahren die Themen Recycling, Rohstoffknappheit und Auswirkungen auf die Umwelt anschaulich und spielerisch nähergebracht. Am Beispiel eines zerlegten Smartphones machen die Jugendlichen Bekanntschaft mit den verschiedenen Rohstoffen ihres ständigen Begleiters und lernen, dass nicht mehr verwendete Handys nach wie vor einen enormen Wert haben und deshalb nichts in verstaubten Schubladen und schon gar nichts im Restabfall verloren haben“, freut sich Elisabeth Giehser über die große Akzeptanz des Schulkoffers.
Mehr nachhaltige Schulstunden
„Die Projekttage waren sehr spannend – wir wünschen uns mehr Schulstunden zum Thema Ressourcenschonung und Abfallverwertung“, resümierte ein Schüler. „Wir haben gelernt, dass es relativ einfach ist, sich ganz bewusst ressourcenschonend und damit umweltgerecht zu verhalten. Jetzt, wo ich so viel darüber erfahren habe, komme ich sicher nie mehr auf die Idee, eine Batterie oder ein Gerät, auch wenn es noch so klein ist – wie z.B. eine elektrische Zahnbürste oder einer Batterie, einfach in den Mistkübel zu werfen“.
Umweltbildung kann nicht früh genug anfangen, darüber waren sich alle Beteiligten einig. Umso wichtiger ist es, dass sich der hohe Stellenwert des Themas auch in den Schul-Lehrplänen niederschlägt und mehr Unterrichtsstunden für gezielte Bildungs- und Bewusstseinsarbeit reserviert werden. „Jeder Schüler, jede Schülerin sollte zumindest einmal in der Schulzeit solche Projekttage oder zumindest einen Workshop mit dem Schulkoffer erleben“, resümierte Giehser.
Die Verwendung der Bilder ist honorarfrei. Fotonachweis EAK_Antonio Bayer
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