PRESSEGESPRÄCH: Plug-In-Hybrid - Österreichs erstes Müllfahrzeug mit Kreisel-Technologie
Demo-Präsentation am 04. Dezember 2017, 11 Uhr
LINZ AG ABFALL präsentiert:
Nutzfahrzeug-Pilotprojekt im kommunalen Bereich
Knapp eineinhalb Jahre nach dem Projektstart präsentiert die LINZ AG-Tochter LINZ SERVICE GmbH im Geschäftsbereich ABFALL eine umweltfreundliche Innovation bei Müllfahrzeugen.
Österreichs erstes Plug In-Hybrid-Müllfahrzeug mit vollelektrischem Verladesystem fährt in Linz. Herzstück der Innovation ist der integrierte elektro-hydraulische Antrieb von Kreisel Electric.
LINZ AG-Generaldirektor DI Erich Haider, MBA:
„Das E-mobile Engagement der LINZ AG geht bereits weit. 73 Prozent unserer Öffi-Fahrgäste fahren heute schon elektrisch, beim Individualverkehr liegt der Fokus im Ausbau von Ladeinfrastruktur und -komfort. Gleichzeitig beraten wir Unternehmen etwa beim Aufbau von firmeneigenen E-Ladekonzepten. Nun gehen wir den nächsten Schritt in Richtung Elektrifizierung – diesmal im eigenen Fuhrpark. Mit der aktuellen Müllfahrzeug-Innovation rund um ein vollelektrisches Ladesystem unterstreichen wir einmal mehr unsere Vorreiterrolle bei der praktischen Umsetzung neuer Technologien.“
Innovations-Partnerschaft
„Mitte 2016 kam die Firma Kreisel Electric mit dem Vorschlag auf uns zu, gemeinsam ein hochmodernes Plug In-Hybrid-Müllfahrzeug zu realisieren“, erzählt Generaldirektor Haider. Die Spezialisten aus dem Mühlviertel stießen mit Ihrem Vorschlag offene Türen ein. Das Ergebnis: die Österreich-Neuheit auf vier Rädern wird noch in diesem Jahr als Prototyp in Linz in Betrieb gehen.
Zukunftsstrategie: E-mobiler Zwischenschritt
Die LINZ AG ist immer an innovativen Technologien interessiert, die zum einen nachhaltig sind und zum anderen einen Kundennutzen versprechen. Dies gilt auch für die Entwicklung des eigenen Nutzfahrzeug-Fuhrparks. Im Fokus steht dabei insbesondere der Markt für E-Mobilität am Transportsektor mit schweren Lkw. Zurzeit gibt es aus Sicht der LINZ AG allerdings keine marktreife Lösung für den vollelektrischen Betrieb eines Müllsammelfahrzeugs.
Mit dem heute präsentierten Plug-In-Hybrid-Aufbausystem setzt die LINZ AG daher einen umsetzbaren technischen Zwischenschritt in der Elektrifizierung.
Reduzierte Lärmemission, Treibstoff- und CO2-Einsparung
„Die LINZ AG beweist laufend und auf vielen Gebieten ihre Innovations-führerschaft. Das neue Müllfahrzeug überzeugt neben der zuverlässigen Technik und kompakten Abmessungen vor allem mit seiner Geräuscharmut und einem zukunftsorientierten elektro-hydraulischen Antrieb zur Abfallsammlung“, bringt DI Alfred Leimer, Geschäftsführer der LINZ SERVICE GmbH die Vorzüge des neuen Fahrzeugs auf den Punkt.
Die Überlegungen dahinter
Im aktuellen Fall des Müllfahrzeugs gab es folgende Kaufmotive bzw. Anforderungen an die Innovation:
- Leisere Beladung
- Verminderung des Treibstoffverbrauchs und der damit verbundenen Emissionen
- Kein Verlust von Ladekapazität
- Kompakte, stadttaugliche Abmessungen des Müllfahrzeugs
All das waren wichtige Vorgaben vor dem Hintergrund, dass der Bereich LINZ AG ABFALL im Linzer Stadtgebiet zirka 40.000 Tonnen Hausmüll jährlich sammelt.
Umfangreiche Messungen im Vorfeld des Projekts
„Ziel war es, die Akku-Kapazitäten ausreichend und mit genügend Reserven zu dimensionieren. Erst danach fiel die Entscheidung für den Ankauf des ersten Müllfahrzeugs mit elektro-hydraulischem Verladesystem“, berichtet DI Erich Ehrentraut, Bereichsleiter LINZ AG ABFALL. „Die Beschaffung über die Bundesbeschaffungsgesellschaft erfolgte im Februar 2017. Wir freuen uns, nur wenige Monate später den ersten Prototyp einer neuen Müllfahrzeuggeneration präsentieren zu können“, so Ehrentraut weiter.
Plug-In-Hybrid – Highlights für Funktion und Klimaschutz
Ein Müllfahrzeug setzt sich aus dem Fahrgestell und dem Aufbau bzw. Aufsatz für die Abfallsammlung (=Verladesystem) zusammen. Im neuen Plug-In-Hybrid-Fahrzeug wirkt neben einem modernen Diesel-Fahrzeugantrieb ein elektro-hydraulischer Antrieb im Sammel-Aufsatzmodul.
Elektro-hydraulisches Verladesystem … für 10 Tonnen Restmüll pro Fuhr
Die moderne Technik setzt sich aus einem Batterie-Modul und einem Hydraulik-Modul von Kreisel Electric zusammen, beide platzsparend am Fahrzeug montiert. Das Batterie-Modul überzeugt durch die Kreisel Electric-Vorteile wie platzsparende Wendigkeit und Leichtigkeit. Die Ladung des Akkus (bzw. der Batterie) erfolgt über Nacht und aus dem Stromnetz der LINZ AG (LINZ STROM Netz GmbH).
Nachhaltig, leise und emissionsfrei
Das Hydraulikmodul betreibt alle erforderlichen hydraulischen Funktionen des Abfallsammelaufbaues nahezu lautlos und emissionsfrei. Der umweltfreundliche LKW-Euro 6 Dieselmotor, wird nur mehr für den Vortrieb benötigt.
Start-Stopp-Automatik für den Beladevorgang
Wenn das Fahrzeug zum Entleeren der Mülltonnen anhält, stoppt der Motor automatisch und der Elektroantrieb übernimmt.
Zuverlässig und sparsam bei Treibstoff und CO2
Das System ist genauso zuverlässig wie herkömmliche Systeme, dabei aber deutlich sparsamer. Die Treibstoff- und CO2-Ersparnis liegen bei 25 bis 30 Prozent.
Der Prozentsatz entspricht etwa der CO2-Ersparnis von zirka 10 bis 12 Tonnen oder einer Treibstoffreduktion von zirka 4.000 Liter Diesel jährlich als Minimalziel.
Lkw-Antrieb zur Überbrückung
Der Euro 6 Dieselmotor kann bei Störungen auf Knopfdruck auch den Antrieb des Aufbaus übernehmen.
Spezialtechnik für die innerstädtische Müllsammlung
Technik Trio: Kreisel, M-U-T, Scania
Die LINZ AG setzt auf ein Technik-Trio mit Innovationskraft und Erfahrung. Die Zusammenarbeit zwischen dem Aufbauhersteller M-U-T, dem Akku-Spezialisten Kreisel Electric und den Fahrgestell-Experten von Scania Österreich funktionierte bestens.
Das Ergebnis ist ein Plug-In-Hybrid-Müllfahrzeug(system) für die innerstädtische Müllsammlung mit signifikant verminderten Emissionen, ohne Einschränkungen bei Funktionalität, Leistungsfähigkeit und Alltagstauglichkeit.
Akkupack und Electronic Hydraulic Power Pack (EHPP) von Kreisel Electric für vollelektrisches Verladesystem
Im neuen Fahrzeug der LINZ AG ABFALL wirkt das Akkupack von Kreisel Electric – modernste Technologie, höchste Energiedichte, höchstes Leistungsvolumen. Die aktuell leichteste Batterie am Markt punktet zudem mit maßgeschneiderten Lösungen, was beim Einbau ins Müllfahrzeug von Vorteil war.
Das Akkupack ist dank modularem Baukastensystem flexibel einsetzbar und wurde speziell auf die elektrischen und mechanischen Anforderungen konstruiert.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist das sogenannte EHPP, das Electronic Hydraulic Power Pack. Durch den EHPP (neben der Batterie so etwas wie das Kernstück des Projekts) wird unter anderem die gesamte Arbeitshydraulik des Fahrzeuges angetrieben.
Ab Mitte Dezember im Routineeinsatz
Das Team von LINZ AG ABFALL sammelt mit 15 Restmüllkolonnen jährlich zirka 40.000 Tonnen Restabfälle im Stadtgebiet von Linz.
Bis zu 10 Tonnen pro Fahrt
Auf einer einzigen Fahrt sammelt ein Fahrzeug der Kolonne bis zu 10 Tonnen Restabfälle, wobei im Schnitt zwei Fahrten täglich absolviert werden. Insgesamt sind täglich 55 Fahrzeuge unterwegs, inklusive Reservewägen umfasst der Fuhrpark 70 Lkw.
Das neue Fahrzeug wird spätestens Mitte Dezember die Restmüllkolonne 5 im Routineeinsatz verstärken.
Das Entsorgungsgebiet von Kolonne 5 umfasst die Stadtteile Neue Welt, Spallerhof und Spaunviertel, wobei die einzelnen Straßen bis zu zweimal in der Woche befahren werden.
„klimaaktiv mobil“ Auszeichnung im Vorfeld
Bereits im Vorfeld erhielt die LINZ AG für den Ankauf der Fahrzeuginnovation die klimaaktiv mobil-Auszeichnungen für E-mobile Kompetenz im Klimaschutz. Am 13. Juni 2017 lud Andrä Rupprechter, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, zur feierlichen Auszeichnung von OÖ. Betrieben und Gemeinden. Für die LINZ AG nahmen LINZ SERVICE GmbH-Geschäftsführer DI Alfred Leimer und Ing. Andreas Augeneder, Fuhrparkleiter LINZ AG ABFALL, die Auszeichnung entgegen.
Leuchtturmprojekt in Progress
Inzwischen ist das Fahrzeug an seinem künftigen Einsatzort in Linz angekommen.
Die nächsten Wochen dienen dazu, gegebenenfalls Einstellungs- bzw. Adaptierungsarbeiten durchzuführen und der neuen Technik den letzten Feinschliff zu geben.
Presserückfragen bitte an:
Susanne Gillhofer, LINZ AG-Presse, Tel: 0732 3400 3424, s.gillhofer@linzag.at
Die Veröffentlichung der Bilder ist honorarfrei, Fotonachweis: LINZ AG
Weiterführende Infos:
Kreisel Electric GmbH, Rainbach im Mühlkreis
http://www.kreiselelectric.com/
M-U-T Austria / Stockerau
M-U-T Maschinen-Umwelttechnik-Transportanlagen GmbH
http://www.m-u-t.at/home.html
Scania Österreich Ges.m.b.H., Transportlösungen,
Brunn am Gebirge
https://www.scania.com/at/de/home.html
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