110 kV-Stromkabel wird 18 Meter unter der Donau für Bau der Bypässe zur Voestbrücke verlegt
LINZ NETZ Gmbh: Beeindruckende Pilotbohrung
(LINZ AG – 20. April 2018)
Der Bau der zwei zusätzlichen Brücken – sogenannte Bypässe – zur Verbreiterung der Voestbrücke durch die ASFINAG hat auch auf die LINZ AG beträchtliche Auswirkungen. Eine besondere Herausforderung im Rahmen der Baufeldfreimachung ist die Neuverlegung eines 110 kV-Stromkabels, das teilweise unter der Donau verlaufen wird. Der neue Kabelweg soll schließlich vom Umspannwerk Nord, das sich zwischen A7 und Freistädter Straße befindet, bis zur Lederergasse im Kaplanhofviertel führen. „Die 110 kV-Donauquerung, die von der LINZ AG in Form einer Horizontalspülbohrung* durchgeführt wird, ist österreichweit einzigartig. Dabei wird mit einer Horizontalspülbohranlage ein unterirdischer Kanal gebohrt und im Rückzug ein oder mehrere Leerrohre einzogen. Nach umfangreichen Planungen und dem Einholen von Genehmigungen haben wir im Frühjahr mit den Arbeiten begonnen, Ende Juli soll dann diese spannende Aufgabe plangemäß abgeschlossen werden“, erklärt Ing. Walter Hofbauer von der LINZ NETZ GmbH.
400 Meter Bohrlänge
Ein erster spektakulärer Schritt im Projekt „110 kV-Donauquerung“ stand im März auf dem Programm. So hat die Spezialfirma RBS aus Marchtrenk binnen acht Arbeitstagen die Pilotbohrung mit einem Durchmesser von rund 20 Zentimetern erfolgreich durchgeführt. Die Startgrube befindet sich dabei auf dem Gelände der Intertrading, die Zielgrube in Urfahr in der Nähe der A7-Autobahnbrücke. Auf einer Länge von 400 Metern und 18 Meter unterhalb der Flusssohle wurde durch felsigen Untergrund bis ans andere Ufer gebohrt.
„Dank perfekter Planung und Ausführung haben wir den Zielpunkt fast punktgenau getroffen, eine wahre Meisterleistung“, sagen Projektleiter DI Franz Scharinger und Bauleiter Leopold Ziegler. „Die neue Bohrmaschine, die zum Einsatz kam, hat eine Schub- und Zugkraft von 80 Tonnen, gesteuert wurde die Bohrung mit einem Kreiselkompass im Rollmeißel“, so die beiden weiter.
1,7 Millionen Euro für Neuverlegung
Nach erfolgreicher Pilotbohrung kam es schließlich im Zuge von weiteren Bohrungen zu einer Aufweitung des Bohrkanals auf einen finalen Durchmesser von fast 75 Zentimetern. In einem weiteren Schritt wurden drei Rohre für das 110 kV-Kabel eingezogen sowie eines für Telekommunikationsleitungen. Ing. Walter Hofbauer: „Ende April steht das Einziehen der Stromkabel mittels Kabelwinde auf dem Programm.“
Die Kosten für die Verlegung der 110 kV-Kabelstrecke, die schließlich von der Lederergasse bis zum Umspannwerk Nord führen soll, belaufen sich auf etwa 1,7 Millionen Euro.
Horizontalspülbohrung:
*Die Horizontalspülbohranlage bohrt einen unterirdischen Kanal, dieser wird durch mehrere Aufweitvorgänge auf den gewünschten Durchmesser gebracht. Im Rückzug zieht die Anlage ein oder mehrere Leerrohre ein. In diese können später Leitungen für Strom oder Telekommunikation eingezogen werden.
Das Bohrgestänge hat einen geringeren Durchmesser als der Bohrkopf, somit entsteht ein Ringraum. Durch das Gestänge wird eine Bentonit-Bohrspülung zum Bohrkopf gepumpt, wo sie austreten kann und das Bohrgut durch den Ringraum ausspült.
Der steuerbare Bohrkopf enthält einen Sender, mit dem der Bohrer in die gewünschte Stellung gebracht und die Bohrrichtung angepasst wird.
Fotobeilage: Die Veröffentlichung der Bilder ist honorarfrei, Fotonachweis: LINZ AG
Bildtext: Die Pilotbohrung vom Gelände der Intertrading unter der Donau entlang bis nach Urfahr in der Nähe der A7-Autobahnbrücke konnte erfolgreich durchgeführt werden.
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