Besucher-Rekord bei H2 Convention in Linz

LINZ AG 29.11.2024 | Mehr als 1.000 Teilnehmer*innen bei größter Wasserstoffveranstaltung Österreichs

Bildtext (v.l.): Dietmar Prammer, geschäftsführender Vizebürgermeister der Stadt Linz, Susanna Zapreva, CRO/COO Verbund AG, Landeshauptmann Thomas Stelzer, Erich Haider, Generaldirektor LINZ AG, Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner

Diese Presseinformation zur H2 Convention von 26.-28.11.2024 in der Tabakfabrik Linz entstand gemeinsam mit der LINZ AG, als Mitveranstalterin.

Die große Bedeutung der Industrie und die natürlichen Speichermöglichkeiten sind zwei besondere regionale Voraussetzungen für den Aufbau der klimaneutralen Wasserstoff-Wirtschaft in Oberösterreich und im Großraum Linz. Die Transformation der Industrie in Richtung Klimaneutralität mittels Wasserstoff hat 2024 deutlich Fahrt aufgenommen: Die Zahl der ersten H2-Leitprojekte belegt die konkreten Fortschritte in Oberösterreich und im Großraum Linz. Das oberösterreichische Startnetz sowie die nächsten Schritte für die zügige Umsetzung der energieintensiven Produktion im Großraum Linz standen daher auch im Mittelpunkt der H2 Convention 2024, die von 26.-28.November in der Tabakfabrik Linz stattfand.

Für die Förderung der Zusammenarbeit von Verwaltung, Produktionsunternehmen, Energieversorgern, Forschungseinrichtungen und anderen Akteuren auf nationaler und internationaler Ebene haben das Land Oberösterreich, die Stadt Linz, die LINZ AG und VERBUND letztes Jahr eine Initiative für den Ausbau der H2-Wirtschaft ins Leben gerufen: Bei der H2 Convention - mittlerweile die größte Wasserstoffveranstaltung Österreichs - trafen sich eine Vielzahl relevanter Entscheidungsträger*innen und Expert*innen wieder in der Linzer Tabakfabrik, um sich mit dem Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in Oberösterreich und im Großraum Linz zu befassen.

Weitere Partner der H2 Convention, die ebenfalls ihre aktuellen Projekte und Pläne vorstellten, sind (in alphabetischer Reihenfolge): AGGM, Bosch AG, Energie AG, LAT Nitrogen, Linde Gas, RAG Austria AG und Siemens Energy. Sie trugen in hohem Maße zum Erfolg der Veranstaltung bei, die aus einer Fachtagung (27.-28.11.2024) und einem öffentlichen Informationstag (26.11.) bestand.

Neben neuen Unternehmenspartnern kamen auch relevante bundesweit tätige und international orientierte Organisationen an Bord: Dazu zählen etwa die HyPA (Hydrogen Partnership Austria), die Wirtschaftskammer Oberösterreich und WIVA P&G (Wasserstoff Initiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas), der Klima- und Energiefonds sowie die ÖVGW (Österreichische Vereinigung für das Gas und Wasserfach) und die HIAA (Hydrogen Import Alliance Austria).

Beim Abendempfang im Rahmen der H2 Convention sprach Landeshauptmann Thomas Stelzer die Bedeutung der Zusammenarbeit aller Akteure entlang der Wertschöpfungskette an: “OÖ ist Wirtschaft- und Industriebundesland Nr. 1 und Wasserstoff wird eine Schlüsseltechnologie in der Energiewende sein. Deshalb ist die Convention so wichtig, weil sie alle Akteure zusammenbringt, die den Weg aufzeigen, wie es gehen kann. Es braucht die Standortpartner wie die Energiewirtschaft, Versorger und Erzeuger, um aufzuzeigen, dass Erzeugung und Abnahme wirklich funktionieren. Die gesamte Umstellung ist für Europa ein historischer Kraftakt, genau genommen ist ein Marshallplan für die Energiewende erforderlich.

Markus Achleitner, Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat in Oberösterreich, betont: „Oberösterreich treibt mit seiner Wasserstoff-Offensive 2030 die Transformation des Energiesystems am Standort voran. Gerade für unser Bundesland mit seiner CO2-intensiven Industrie ist Wasserstoff ein entscheidender Schlüsselfaktor, um den Standort noch zukunftsfitter auszurichten. Daher hat Oberösterreich auch mit der Steiermark und mit Kärnten ein gemeinsames Wasserstoff Valley der drei Industrie-Bundesländer initiiert. Dieses hat sich erfreulicherweise EU-weit gegen zahlreiche Bewerber durchgesetzt: Die Verhandlungen der EU über eine Startförderung von 20 Mio. Euro laufen gerade. Diese Startförderung soll ab Anfang 2025 die Umsetzung von Investitionen in Höhe von 578 Mio. Euro in die regionale Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff für eine nachhaltigere Industrie ermöglichen. Bis 2028 sollen in diesem Wasserstoff Valley 17 Projekte in 48 Unternehmen umgesetzt werden. Das bundesländerübergreifende ‚Wasserstoff-Valley‘ ist aus drei Gründen einzigartig: Erstens ist es das einzige Wasserstoff-Valley Europas mit Fokus auf Industrieanwendungen wie grünen Stahl, Chemie, Zement und Kalk. Zweitens zeigt es vor, wie eine zentrale Binnenland-Lage mit smarten Systemen auch ohne Offshore-Wind grünen Wasserstoff wettbewerbsfähig bereitstellen und nutzen kann. Und drittens ist die Zusammenarbeit von drei Bundesländern in diesem Umfeld ebenso ein Novum.

Auch die Stadt Linz will das Potenzial von Wasserstoff nutzen und die Stadt zu einem internationalen Wasserstoffzentrum entwickeln. “Die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Industrie, Politik, Verwaltung sowie den Linzerinnen und Linzern ist ein Schlüssel, um die Klimaneutrale Industriestadt 2040 Wirklichkeit werden zu lassen. Erneuerbare Energien und der Ausbau der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette spielen eine zentrale Rolle. Die H2 Convention ist das Forum, um gemeinsam die Weichen für eine nachhaltige Energiezukunft zu stellen!”, so der geschäftsführende Vizebürgermeister Dietmar Prammer.

Gemeinsam mit dem Land Oberösterreich und der Stadt Linz treiben auch LINZ AG und VERBUND den Wasserstoffausbau mit der H2 Convention heuer weiter voran.

Erich Haider, Generaldirektor LINZ AG: “Als regionaler Energieversorger ist es unser Auftrag, für eine sichere und leistbare Versorgung unserer Kund*innen mit Strom und Wärme zu sorgen. Dabei gewinnt Wasserstoff als sauberer Energieträger sowie effizientes Speichermedium zunehmend an Bedeutung. Die Verfügbarkeit von Wasserstoff steht und fällt mit dem Aufbau des Wasserstoffnetzes. Die LINZ AG unterstützt beim Auf- und Ausbau der notwendigen Infrastruktur für das lokale Wasserstoffnetz im Großraum Linz. Mit unseren Leuchtturm- und Forschungsprojekten zur Nutzung und Speicherung von grünem Wasserstoff liefert die LINZ AG wichtiges Know-how und ist die erste Anlaufstelle für interessierte Linzer Betriebe. Genauso wichtig für das gemeinsame Vorantreiben des Wasserstoffnetz-Aufbaus sind dabei auch der Erfahrungsaustausch und die Diskussion von neuen Ideen, wozu uns die diesjährige H2 Convention erneut die Möglichkeit bot: Von Tag eins, dem Infotag, der insbesondere ein junges Publikum ansprach, über die zentralen Paneldiskussionen und Workshops auf der zweitägigen Fachtagung bis zum abschließenden Besuch der H2-Welt im Ars Electronica Center.

Susanna Zapreva, Chief Renewables Officer (CRO) und Mitglied des Vorstandes bei VERBUND AG, ergänzt: ”Unser Energiesystem verändert sich radikal. VERBUND steht dabei als Dekarbonisierung-Partner der Industrie an der Spitze der Entwicklung - um den Wirtschaftsstandort Österreich nachhaltig zu sichern. Durch die internationale Ausrichtung unserer Wasserstoff-Aktivitäten tragen wir aber auch in Europa für das Gelingen der Energietransformation maßgeblich bei. Die H2 Convention in Linz gibt uns eine Plattform für noch stärkere überregionale Vernetzung und einen internationalen Erfahrungsaustausch. So können wir Barrieren abbauen, voneinander lernen und gemeinsam den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft über die Grenzen hinweg vorantreiben.

Folgende Leuchtturmprojekte in Oberösterreich wurden bei der H2 Convention vorgestellt:
Erste Wasserstoffleitung zwischen Sattledt und Linz
Wasserstoff-Speicher und -Elektrolyse: Wasserstoff-Speicherung in ausgeförderten Erdgaslagerstätten, angebunden an das Startnetz mit eigener Erzeugung
EUH2STARS: „Sommersonne im Winter nützen“ – Weiterentwicklung der Wasserstoffspeicher, um den Zentralraum im Winter mit grüner Energie versorgen zu können, z.B. für Kraftwerke zur Fernwärme- und Stromerzeugung; angebunden über Startnetz
H2-Park: Elektrolyseanlage inkl. größtmöglicher Nutzung von Synergieeffekten, z.B. Überschuss-Strom in Wasserstoff umwandeln um Energie speicherbar zu machen, Abwärme der Elektrolyse wird für Fernwärme genützt, Sauerstoff kommt in der Industrie oder Abwasserreinigung zum Einsatz.
Hy4Smelt: Demonstrationsanlage für kohlenstoffneutrale Stahlproduktion mit Wasserstoff in Linz
Green Ammonia Linz: Elektrolyseanlage und Nutzung des erzeugten grünen Wasserstoffs in der chemischen Industrie in Linz. Für die Konzeption und Umsetzung der H2 Convention zeichnet das Innovation in Politics Institute verantwortlich. Das internationale Unternehmen mit Sitz in Wien und Berlin sowie Vertretungen in 18 europäischen Ländern identifiziert, entwickelt und implementiert Innovationen in Politik und Gesellschaft, um die Demokratie in Europa zu stärken.

Mehr Informationen zur H2 Convention: www.h2convention.eu

Susanne Gillhofer Pressesprecherin LINZ AG
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