Visionäres Forschungsprojekt zur Wärmespeicherung
LINZ STROM GAS WÄRME Bereich Wärme & Kälte 20.11.2024 | Ist es möglich, warmes Wasser im Inneren eines Berges zu speichern und bei Bedarf im Winter für das Fernwärmenetz zu nutzen?
Seit Kurzem beschäftigt sich ein multidisziplinäres Team unter der Leitung von LINZ AG-Energie-Expert*innen im Zuge des Forschungsprojektes „HEATROCK“ mit der obigen Fragestellung. Zum visionären Projekt im Bereich der Wärmespeicherung fand im Oktober das Kick-Off-Event im Schloss Steyregg statt.
Forschungsgebiet Pfenningberg
Das Interesse an den Ergebnissen der für drei Jahre anberaumten Forschung geht über nationale Grenzen hinaus. Entsprechend motiviert begegnen die sechs Projektpartner, die sich in Zukunft regelmäßig zu Abstimmungsterminen treffen werden, dieser Herausforderung. Neben der LINZ AG sind die FH Oberösterreich Forschungs- und Entwicklungs GmbH, das Energieinstitut der Johannes Kepler Universität Linz, das AIT Austrian Institute of Technology, die Montanuniversität Leoben – Subsurface Engineering und das IL – Ingenieurbüro Laabmayr & Partner ZT GesmbH (Team Baugeologie und Tunnelbau) beteiligt. Großer Dank gilt dem Grundstückseigentümer Niklas Salm-Reifferscheidt, der das Areal „Pfenningberg“ etwa für Gesteinsproben-Entnahmen, Analysen und Berechnungen im Dienste der Forschung zur Verfügung stellt. Die typischen Granit-Gneis-Eigenschaften des Gebietes um den Pfenningberg können aufschlussreich für potenzielle Standorte in Österreich und Europa sein.
Kavernentechnologie im Fokus
Eine zentrale Frage der Energiewende dreht sich um die Speicherung von Energie, die im Sommer aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird, für die Nutzung im Winter. Mit diesem Thema der zeitlichen Entkopplung von Energieangebot und Wärmebedarf beschäftigt sich das Projekt „HEATROCK“ und verfolgt dabei einen innovativen Zukunfts-Ansatz.
Projekt "HEATROCK": Erforscht, erprobt und untersucht wird die Möglichkeit der großtechnischen Warmwasserspeicherung in sogenannten Kavernen (schachtähnlichen Hohlräumen) in einem Felsgestein. Zu den vielfältigen Projektzielen zählen die Weiterentwicklung der Kavernenspeicher-Technologie, die Klärung der Frage, was es für die Integration von Kavernenspeichern in städtische Fernwärmenetze in und außerhalb Österreichs braucht und vieles mehr.
Fernwärme als Schlüsseltechnologie der Energiewende
Die Geschichte der Fernwärme in Linz ist eine Erfolgsgeschichte. Jährlich wächst die Zahl der von der LINZ AG fernwärmeversorgten Haushalte um rund 2.000 – mittlerweile sind es insgesamt bereits mehr als 89.000. Der Zuwachs spiegelt die Beliebtheit der Heizform und den konsequenten Ausbau in der oberösterreichischen Landeshauptstadt seit den 1970er Jahren wider. Die Fernwärmeerzeugung in den Kraftwerken der LINZ AG erfolgt durch hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Dabei wird Abwärme aus der Stromerzeugung im LINZ AG-Energiepark für die Fernwärme verwendet. Auch der Anteil an nicht-fossilen Energieträgern in der Fernwärmeerzeugung ist in Linz schon beträchtlich. Dafür sorgen ein Biomasse- und ein Reststoff-Heizkraftwerk. Deren umweltfreundliche Energieströme macht sich ein in Umsetzung befindliches Großprojekt zunutze: Der „Wärme-Wandler“ der LINZ AG kombiniert Kondensations- und Wärmepumpen-Technik, soll ab 2027 in Betrieb gehen und dann den nicht fossilen Anteil in der Fernwärmerzeugung um in etwa 15 Prozent erhöhen.
Bis 2040 wird Fernwärme in Linz klimaneutral
„Als leitungsgebundenes Energiesystem ermöglicht Fernwärme den raschen Einsatz erneuerbarer Energieträger und eine effiziente Umsetzung der Klimaziele. Wer sich in Linz heute für Fernwärme entscheidet, wählt gleichzeitig eine Heizform, die in Linz unter anderem aufgrund des Wärme-Wandlers bis 2040 klimaneutral sein wird. Zudem erhoffen wir uns durch das visionäre Forschungsprojekt HEATROCK wichtige Erkenntnisse für die Zukunft der Fernwärme. Ich freue mich auf viele spannende Treffen und bedanke mich bei allen beteiligten Projektpartnern für den konstruktiven und professionellen Austausch“, sagt LINZ AG-Vorstandsdirektor Mag. DI Josef Siligan.
- Projektleitung: LINZ AG (Projektleiterin: Melanie Hörtler, MSc, LINZ AG-Energieerzeugung)
- Projektpartner: FH Oberösterreich Forschungs- und Entwicklungs GmbH, Energieinstitut der Johannes Kepler Universität Linz, AIT Austrian Institute of Technology, Montanuniversität Leoben – Subsurface Engineering, IL – Ingenieurbüro Laabmayr & Partner ZT GesmbH (Team Baugeologie und Tunnelbau)
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Energieforschungsprogramms 2023 durchgeführt. Mit freundlicher Unterstützung von Niklas Salm-Reifferscheidt.
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