Abfallmythen
So manche Annahmen und Mythen rund um die Abfallwirtschaft halten sich, obwohl sie schon längst widerlegt und überholt sind. Auf dieser Seite werden die wichtigsten Mythen zusammengefasst.
Mythos 1: Abfalltrennung ist sinnlos, denn am Ende kommt alles wieder zusammen und wird verbrannt.
Stimmt nicht. Getrennt gesammelte Altstoffe werden nicht wieder zusammengeworfen, sondern stellen einen wichtigen Rohstoff für ein umweltgerechtes Recycling dar. Glas kann beliebig oft recycelt werden und so werden aus einer Glasflasche wieder neue Glasprodukte. Papierfasern können mindestens 6x recycelt werden – so entsteht aus Altpapier immer wieder neues Papier wie z.B. Zeitungs- oder auch Toilettenpapier. Metallverpackungen wie z.B. Aludosen werden wieder zu Aludosen, was im Vergleich zum Einsatz von Neumaterial ca. 95% an Energie einspart. Auch Kunststoffverpackungen stellen die Basis für die Herstellung von weiteren Kunststoffverpackungen dar. Bioabfälle werden kompostiert, wodurch fruchtbare Erde entsteht und der natürliche Kreislauf geschlossen wird. Restabfall wird thermisch verwertet, d.h. dass bei seiner Verbrennung Strom und Fernwärme für zahlreiche Haushalte entsteht.
Mythos 2: Kunststoffverpackungen kann man im Restabfall entsorgen, da sie bei der Verbrennung gebraucht werden.
Nein, Restabfall weist auch ohne den Zusatz von Kunststoffen einen mit Braunkohle vergleichbaren Brennwert auf. Kunststoffverpackungen stellen einen wichtigen Rohstoff für die Herstellung weiterer Kunststoffverpackungen dar. Recycelt können sie allerdings nur werden, wenn sie nach Kunststoffsorten getrennt sind. Mit modernen Sortiersystemen werden die in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack gesammelten Leichtverpackungen sortiert, wodurch bereits eine Recyclingquote von 30-40% erreicht werden kann. So werden aus PET-Flaschen wieder PET-Flaschen oder auch Fleece-Pullover, aus Joghurtbechern Kleiderbügel, Schuhabsätze oder wiederum Joghurtbecher hergestellt. Aus Waschmittel- und Shampooflaschen entstehen weitere Flaschen, Eimer oder Rohre.
Mythos 3: Weiß- und Buntglas werden im Entsorgungsfahrzeug wieder zusammengeworfen.
Stimmt nicht. Der Container auf dem Entsorgungsfahrzeug besteht aus zwei Kammern. Bei der Entleerung des Doppelkammer-Glasbehälters wird Bunt- und Weißglas getrennt voneinander in die beiden Kammern entleert. Die getrennte Sammlung von Bunt- und Weißglas ist besonders wichtig, da bereits eine grüne Flasche ausreicht, um 500kg Weißglas beim Einschmelzvorgang grünlich zu verfärben und so unbrauchbar zu machen. Aber auch andere Verunreinigungen wie z.B. Keramik machen Probleme bei der Verwertung.
Mythos 4: Elektroaltgeräte, Akkus und Batterien kann man im Restabfall oder in den sperrigen Abfällen entsorgen.
Elektrogeräte, Batterien und Akkus enthalten viele wichtige Rohstoffe wie beispielsweise Eisen, Aluminium, Gold, Kupfer, Lithium und Mangan, die nur bei einer fachgerechten Entsorgung im Altstoffsammelzentrum oder bei Rückgabe im Handel recycelt werden können. Nicht zu vergessen sind neben größeren Elektrogeräten wie Waschmaschinen, Kühlschränken oder Fernseher auch Kleinstgeräte wie USB-Sticks, Smartphones und Lampen (Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen, LEDs). Zudem besteht besonders bei beschädigten Lithium-Ionen-Akkus und –Batterien Brandgefahr. Diese sind daher möglichst schnell in einem der vier Linzer Altstoffsammelzentren, wo sie fachgerecht und brandsicher gelagert werden, abzugeben.
Mythos 5: Gläser, Joghurtbecher und andere Verpackungen müssen vor der Entsorgung genau ausgespült werden.
„Restentleert“ ist das Stichwort. Ein Glas oder ein Joghurtbecher sollen nicht noch halbvoll mit Marmelade bzw. Joghurt in der Tonne landen. Ein genaues Ausspülen im Haushalt ist jedoch nicht nötig, da die Altstoffe vor dem Recycling noch gründlich gewaschen werden. So lässt sich sogar noch Wasser einsparen.
Mythos 6: Plastiksackerl im Bioabfall stören nicht, die werden eh aussortiert.
Stimmt nicht, denn die Aussortierung von Störstoffen wie z.B. Plastiksackerl, Obsttassen oder Folien ist mit hohem Aufwand verbunden. Teilweise müssen die Störstoffe sogar händisch aussortiert werden. Verbleiben trotz maschineller und händischer Sortierung zu viele Störstoffe im Kompost, wird dieser unbrauchbar und kann nicht mehr z.B. auf landwirtschaftlichen Flächen ausgebracht werden.
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