Pöstlingbergbahn am Hauptplatz

Die Geschichte der Pöstlingbergbahn

Die Pöstlingbergbahn begeistert seit mehr als 110 Jahren Gäste aus aller Welt mit ihrer außergewöhnlichen und idyllischen Streckenführung. Tauchen Sie ein in die Geschichte der Pöstlingbergbahn.

Alte Fotografie der Kassa der Grottenbahn

Der Beginn von etwas Großem...

Es war Ing. Josef Urbanski, der um 1891 erstmals eine mit Dampflokomotiven betriebene Zahnradbahn auf den Pöstlingberg plante. Sein Vorschlag stieß generell auf Wohlwollen, allerdings schlug das „Consortium zur Errichtung elektrischer Anlagen in Linz“ eine elektrisch betriebene Adhäsionsbahn vor, die man letztendlich auch in die Tat umsetze. Zu diesem Zeitpunkt gab es auf dem europäischen Kontinent keine Adhäsionsbahn mit einer derart steilen Steigung von 105‰.

Im Jahre 1897 wurde mit dem Bau der Pöstlingbergbahn begonnen. Der Bau war sehr arbeitsintensiv und besonders für die Arbeiter*innen sehr anstrengend, da alle Erdarbeiten noch händisch durchgeführt werden mussten. Auch schwere Materialien wie Leitungstrommeln, Fahrleitungsmasten wurden mit Ochsenkarren herbeigeschafft. Trotz der schwierigen Umstände gingen die Bauarbeiten rasch voran und nach knapp einem Jahr, genauer gesagt nur zehn Monate nach Baubeginn, startete am 29. Mai 1898 der Betrieb.

alte Fotografie der Pöstlingbergbahn

Veränderungen im Lauf der Jahre

Seit ihrem Bestehen hat die Bahn mehrfache technische Verbesserungen erlebt: So mussten zufolge der großen Schienenabnützung bereits nach dem ersten Weltkrieg Zwangsschienen eingebaut und abgeänderte Radsätze verwendet werden. Ferner wurden die Holzmaste der Oberleitung durch Stahlmaste ersetzt, die Haltestellen Hagen und Pöstlingberg erweitert und die Rollenstromabnehmer durch Schleifschuhe ersetzt. Nach Erneuerung von 12 Aufbauten der Bergbahnwagen in den Jahren 1950 bis 1960 wurde 1978 die Talstation zum ersten Mal grundlegend renoviert. 1988 wurde die Modernisierung der Talstation in Angriff genommen und 1989 abgeschlossen. Am äußeren Erscheinungsbild der Talstation wurde jedoch nichts verändert. Ferner wurde mit 11. Oktober 1988 der Einpersonenbetrieb aufgenommen, wozu es notwendig war, die Wagen mit einer besonderen Sicherheitsbremse auszurüsten, und die Weichen auf elektrischen Antrieb umzustellen.

Die Fahrgastfrequenz der Bahn ist ein Spiegelbild der Wirtschaftslage. Der erste Weltkrieg brachte viele Fremde nach Linz und so erlebte die Bahn 1918 mit rund 700.000 Fahrgästen den ersten Frequenzhöhepunkt. Die folgende Wirtschaftskrise ließ die Beförderungszahlen erheblich sinken. Erst im zweiten Weltkrieg stiegen die Fahrgastzahlen wieder an und erreichten 1943 mit nahezu 1,3 Mio. beförderten Personen den bisherigen Höchstwert. Nachdem die Frequenz von Kriegsende bis 1956 wenig Veränderung zeigte, und rund 1 Million betrug, brachte die folgende Motorisierungswelle wie allen Ausflugsbahnen auch der Pöstlingbergbahn eine Frequenzeinbuße. Durch die zunehmende Besiedelung des Pöstlingberges, die auch außerhalb der sommerlichen Verkehrsspitzen eine entsprechende Auslastung der Bahn bewirkt, hat sich die Frequenz nunmehr auf rund 500.000 Fahrgästen pro Jahr eingependelt.

Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Pöstlingbergbahn fanden 1998 zahlreiche Feierlichkeiten statt. Auch eine Sonderbriefmarke „100 Jahre Bergbahn“ mit Sonderstempel wurde erstellt und die Konzession bis 2008 verlängert.

Abbildung zweier Pöstlingbergbahnen in der Bahn-Station.

Große Neuerungen

2008 beendete die Pöstlingbergbahn nach 110 Jahren den Betrieb in ihrer ursprünglichen Form als Meterspurbahn mit außergewöhnlichem Rad-Schiene-System. Zwischen März 2008 und März 2009 wurde die gesamte Strecke auf eine Spurweite von 900 mm umgebaut.

So konnte die Bahn an das Straßenbahnnetz der LINZ AG angebunden werden und fährt seit März 2009 direkt vom Hauptplatz auf den Pöstlingberg. Bei einer Streckenlänge von 4,14 km überwindet die Pöstlingbergbahn nun einen Höhenunterschied von 255 Metern in 20 Minuten. Die maximale Steigung beträgt 11,6 %. Die Pöstlingbergbahn zählt auch heute noch zu den steilsten Adhäsionsbahnen der Welt.

Die Bahn ist eingleisig ausgeführt, drei Ausweichen erlauben bei Bedarf eine Verkehrsverdichtung bis auf ein 15-Minuten-Intervall mit drei Wagen in jeder Richtung. Normalerweise verkehrt die Bahn alle 30 Minuten. Heute sind 3 revitalisierte Triebwagen sowie 4 Wägen mit Niederflurtechnik im Einsatz.

Technische Fakten

Im Laufe der Jahre erlebte die Pöstlingbergbahn mehrere Änderungen. Hier finden Sie einen Überblick über die technischen Daten & Fakten der Pöstlingbergbahn vor und nach den großen Renovierungen 2009.

Technische Daten heute
 
Streckenlänge
4.140,00 m
Höhenunterschied
254,68 m
Kleinster Radius
43,00 m
Maximale Steigung
11,6%
Spurweite
900 mm
Motorleistung
4 x 143 PS
Fahrdrahtspannung
600 Volt
Wagengewicht, leer
28.000 kg
Wagengewicht, besetzt
35.000 kg
Ø Geschw. Berg- u. Talfahrt
25 km/h
Technische Daten damals
 
Streckenlänge
2.900,00 m
Höhenunterschied
254,68 m
Kleinster Radius
50,00 m
Maximale Steigung
11,6%
Spurweite
1.000 mm
Motorleistung 1898
2x20 PS
Fahrdrahtspannung
600 Volt
Wagengewicht, leer
10.000 kg
Wagengewicht, besetzt
12.300 kg
Geschwindigkeit bergwärts
12,0 km/h
Geschwindigkeit talwärts
13,5 km/h
LINZ AG LINIEN-Infocenter
LINZ AG LINIEN-Infocenter
Hauptplatz 34
4020 Linz
Mo: 7.30 – 15.30 Uhr
Di und Mi: 8.30 – 15.30 Uhr
Do: 8.30 – 17.30 Uhr
Fr: 8.30 – 13.00 Uhr
Telefonische Erreichbarkeit von Mo bis Do 8 -16 Uhr, Fr 8 - 14.30 Uhr
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